Mugle, das Werk eines Achtzehnjährigen, von René Daumal im Winter 1926 verfasst, ist die visionäre Erzählung einer Begegnung: Ziellos durch eine Großstadt streifend, trifft der Erzähler, ein junger Mann, auf den alten Mugle, der ihm Freund und Weggefährte, Meister und Dämon in einem wird. Alle Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen fremdem und eigenem Ich beginnen fortan zu zerfließen. Der Text wird zur Darstellung seiner eigenen Auflösung.
Unter dem Einfluss des automatischen Schreibens und der Entdeckung Lautréamonts entstanden, entfaltet Mugle, diese Beschreibung eines Kampfes, alle Grundmotive der späteren Werke Daumals: das Verhältnis zwischen Schüler und Meister, die Reise als Initiation, die Flucht aus der erstickenden Enge des eigenen Selbst und seine Überwindung.
Mugle liegt mit dieser zweisprachigen Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung vor.